29.11.2014

Phorce - die Tasche für das Internet Zeitalter?

Vor langer Zeit habe ich mich an einem Kickstarter Projekt beteiligt. Es ging damals -- Ende 2012 -- um die Entwicklung einer Laptop-Tasche mit eingebautem Akku, der einige zusätzliche Bluetooth-Features besitzen sollte. Der Preis: Akzeptable 199 US-Dollar.

Danach passiert erstmal lange -- nichts. Gelegentliche Updates des niederländischen Kickstarters verschoben die Fertigstellung der Tasche immer weiter nach hinten. Mein Geld hatte ich eigentlich bereits abgeschrieben. Aber dann -- vor wenigen Wochen und damit schlappe 17 Monate nach dem zugesagten Termin -- war die Tasche endlich in der Post.

Und siehe da: Das Endergebnis kann sich sehen lassen. Die Tasche ist solide gearbeitet. Die Reißverschlüsse sind sehr stabil und schließen nach außen nahezu wasserdicht ab. Innen bietet die Tasche ein Hauptfach mit kleineren (verschließbaren) Taschen für Tablet und Smartphone und ein weiteres Fach für den Laptop. Ein 17"-Gerät passt hier gerade noch rein. Die Fächer sind mit Mikrofaser ausgeschlagen und bieten daher eine sehr geräteschonende Unterbringungsmöglichkeit an.

Der Akku der Tasche -- mithin DAS Einstellungsmerkmal -- wird in den Boden des Hauptfachs eingeschoben und mit Klettstreifen fixiert. Der knapp 25.000 mAh starke Akku besitzt drei USB-Ausgänge und einen weiteren Ausgang zum Laden von Laptops. Mitgeliefert werden eine Vielzahl von Adaptern, die (angeblich) fast alle Laptops abdecken sollen. Bei meinem Dell, einem Asus ChromeBook und meinem HP-Rechner hat das aber leider nicht geklappt. Laptop laden klappt also schon mal nicht. Schade.

Unschön finde ich auch, dass der Akku in einer eigenen Hülle am (aber eben nicht IM) Boden sitzt. So bilden sich am Taschenboden kleine Ritzen rund um den Akku, in denen gerne Kleinteile verschwinden.

Für Kleinteile fehlt mir in der Tasche auch weitere Kleinfächer, wie man sie in ähnlichen Produkten sonst findet. Ich denke hier an Taschen für Stifte, vielleicht für Visitenkarten und ähnliches,

Das Laden von USB-Geräten klappt dagegen reibungslos. Dank integrierter Kabelführung können Smartphone & Co. bequem in ihren jeweiligen Taschen bleiben und werden doch geladen. Das klappt auch, wenn die Tasche selbst am Strom hängt.

Leider die häufigste Anzeige: Die App verbindet
 sch nicht mehr mit der Tasche.
Die App zur Tasche zeigt dann an, wie oft man sein Handy, sein eBook oder sein Tablet mit der verbleibenden Restenergie noch aufladen kann. Außerdem soll die App Alarm geben, wenn sich die Tasche zu weit entfernt (oder man sich selbst zu weit entfernt). Eigentlich also eine nette Idee als Diebstahl- und Vergessensschutz. Nachteil: Das klappt bei mir nicht. Die initiale Kopplung funktioniert reibungslos, nach einer Verbindungstrennung baut sich der Kontakt aber nicht erneut auf. Da dieses Phänomen bei mehreren Telefonen auftritt, andere Bluetooth-Gadgets sich aber reibungslos verbinden lassen, tippe ich auf einen Bug der Tasche...

Was bleibt ist damit eine sehr schöne Tasche mit integriertem Akku. Für den Preis, den ich damals bei Kickstarter gezahlt habe, sicher ganz ok. Für den aktuell veröffentlichten Verkaufspreis von sage-und-schreibe 549 EUR würde ich die Tasche aber niemals kaufen. Dann lieber eine normale Laptop-Tasche (für ca. 100 EUR) und einen normalen Ersatzakku für knapp 40 EUR.

Jetzt habe ich meine Augen auf ein weiteres "smartes" Gepäckstück geworfen: Bluesmart, den ersten "smarten" Koffer. Mal sehen, was das wird.

(Fotos der Tasche folgen)

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